Deutsche Inseln: Usedom

Im dritten Teil unserer losen Reihe zu Deutschen Inseln, fahren wir heute zusammen nach Usedom. Die in der Pommerschen Bucht gelegene Insel blickt auf eine lange Geschichte zurück. Inzwischen zu einem Hot Spot der Tourismusindustrie geworden, bietet die Insel zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Naturlandschaften und kulturelle Höhepunkte. Wir stellen euch die Insel heute vor.

Geschichte Usedoms

Die Insel gehört zu einem großen Teil zum deutschen Staatsgebiet und zu einem kleineren Teil zu Polen und liegt im südwestlichen Teil der Ostsee. Bereits in der Jungsteinzeit ist die Insel besiedelt: mehr als 500 archäologische Funde deuten auf eine rege Aktivität hin. Im Mittelalter entstanden erste Burganlagen unter slawischer Herrschaft, bis die Insel im 30jährigen Krieg an Schweden fiel. Im 18. Jahrhundert wurde die Insel preußisch. Diese Zugehörigkeit blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bestehen. Danach in der sowjetischen Besatzungszone gelegen, gehörte die Insel bis zur Wiedervereinigung zum Staatsgebiet der DDR. Die Sowjetshaben auch die Grenzziehung und Aufteilung der Insel vorgenommen, die bis heute Bestand hat.

Tourismus auf Usedom

Seit Anfang des 19. Jahrhundert wurde die Insel für den Tourismus erschlossen. Erste Ferienhäuser, Fremdenzimmer und Seebäder entstanden. Im Laufe der Jahrzehnte sind immer weitere Kurorte und Ferienanlagen, Hotels und Pensionen hinzugekommen. Im Jahr 2019 erlebte man ein Rekordjahr: mehr als 1,2 Millionen Gäste wurden auf der Insel begrüßt und mehr als 6 Millionen Übernachtungen getätigt. Wir wollen euch nun die schönsten Ausflugsziele, Sehenwürdigkeiten und Events vorstellen, die ihr mit einem Besuch auf der Ostseeinsel verbinden könnt. Vielleicht lässt ja schon diesen Sommer die Pandemie so weit nach, dass erste Reisen in Deutschland möglich sind. Dann sollte Usedom auf jeden Fall auf eurer Liste von Urlaubszielen stehen.

Bäderlandschaft

Usedom ist berühmt für seine zahlreichen Seebäder. Diese Entspannungsorte blicken zum Teil auf eine hundertjährige Tradition zurück. Karlshagen, Trassenheide oder Zinnowitz bestehen bereits seit 1900 und bieten neben feinen Sandstränden auch geräumige Campingplätze, Dünenwälder oder einen eigenen Yachthafen. Hier könnt ihr in kürzester Zeit aus dem Alltag entfliehen und einfach mal abschalten und durchatmen. Die Bäderarchitektur mit ihren großzügigen Freitreppen, den monumentalen Eingangsportalen, Loggien, Balkonen und Balustraden gehören zum kulturellen Erbe der Insel und ziehen jährlich hunderttausende Touristen aus aller Welt an. Hier findet ihr auch die längste Promenade Deutschland, die euch von dem Städtchen Bansin bis nach Swinemünde führt.

Naturlandschaften

Usedom gehört mit mehr als 1.000 Sonnenstunden zu den schönsten Landstrichen Deutschlands. Sonnenschein und blauer Himmel bieten euch auch einen tollen Blick auf die Landschaft der Ostseeinsel. So bietet das Achterland auf Usedom ausgedehnte Mischwälder und Wiesen. Zwischen den einzelnen Wäldern finden sich zahlreiche kleine Seen, die zu einem ausgedehnten Spaziergang einladen. Das Achterland gehört in Teilen zum Naturpark der Insel. Dort findet ihr lange, weiße Sandstrände, Dünen und steile Felsen. Die gesamte Landschaft bietet euch also Erholung pur. Gerade im Frühjahr und Sommer könnt ihr hier die Sonne genießen. Eine Besonderheit sind die zahlreichen Moore auf der Insel. Diese beherbergen viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Kunst & Kultur

Daneben bietet euch die Ostsee-Insel ein ausgesprochenes Kunst- und Kulturprogramm. Zentrum der vielfältigen Kunstszene ist Zinnowitz. Auf der Ostseebühne Zinnowitz finden unzählige Theateraufführungen, Konzerte und Events statt, unter anderem die Vineta Festspiele. Etwa 25.000 Besucher erleben jedes Jahr ein wechselndes Programm, dass sich aber immer um die versunkene Stadt Vineta dreht. Im Chapeau Rouge, einem knallig roten Theaterzelt, werden in der Hochsaison zahlreiche volkstümliche Komödien, Tragödien und Singspiele aufgeführt. Das Besondere an dem Veranstaltungsort direkt am Meer ist die einzigartige Geräuschkulisse. Meeresrauschen und Möwengeschrei werden in die Stücke eingebaut und werden so Teil einer einzigartigen Aufführung.

Fazit

Wie ihr seht, ist eine Reise nach Usedom allemal lohnenswert. Euch bieten sich zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, die ihr auch mit einem kleinen Reisebudget nutzen könnt. Die unterschiedliche Natur lädt zu Wanderungen, Vogelbeobachtungen oder Spaziergängen ein. Auch wenn Kunst und Kultur in all ihren Facetten den Vorzug geben wollt, seid ihr hier genau richtig.