Auf den letzten Drücker: Last-Minute-Reisen

Nicht nur aufgrund der aktuellen Corona-Lage buchen viele von uns Last-Minute-Reisen. Wenn ihr eher der flexible Typ seid, der nicht alles Wochen im Voraus planen möchte, sind kurzfristige Buchungen ideal. Wir wollen heute für alle Neulinge die Vor- und Nachteile von Last-Minute-Reisen vorstellen und euch auf wichtige Dinge hinweisen, die ihr beim Buchen beachten solltet.

Was sind überhaupt Last-Minute-Reisen?

Von einer Last Minute Reise wird im Allgemeinen dann gesprochen, wenn die Buchung des Urlaubs und der Reiseantritt kurz nacheinander erfolgen. Der deutsche Reiseverband definiert eine Reise als kurzfristig, wenn nicht mehr als 14 Tage zwischen Buchung und Abreise liegen. Auch wenn der Begriff inzwischen zu unserem normalen Sprachalltag gehört, gibt es keine feste Definition. Eingeführt wurde der Begriff in den 1980er Jahren von Fluggesellschaften. Waren kurz vor Reisebeginn die Passagiermaschinen noch nicht ausgelastet, wurden die restlichen Sitzplätze zu günstigen Konditionen angeboten. Nach und nach haben sich auch andere Reiseveranstalter diese Praxis der Reisevermittlung zu eigen gemacht. Inzwischen könnt ihr praktisch jede Reiseleistung, wie Hotels, Pauschalreisen oder Ferienwohnungen kurzfristig buchen.

Die Vorteile von spontanen Buchungen

Der augenfälligste Vorteil von kurzfristigen Buchungen ist die hohe Flexibilität. Ihr müsst euch nicht schon Wochen im Voraus darüber Gedanken machen, wann und wohin die Reise gehen soll. Ihr entscheidet einfach aus einer Lust und Laune heraus, wohin euch die nächste Aufenthalt fühen soll. Die Angebote reichen inzwischen weit über Flug- oder Pauschalreisen hinaus. Ein weiterer Vorteil ist der Reisepreis. In der Regel sind kurzfristige Reisen nämlich deutlich billiger als lang geplante Reisen. Warum ist das so? Die Reiseveranstalter rechnen immer mit einem bestimmten Kontingent an Urlaubern.

Werden dann kurz vor Reisebeginn plötzlich Plätze frei, werden diese Leerstände mit einem ordentlichen Rabatt versehen und wieder angeboten. Und hier kommt ihr ins Spiel. Je nachdem, wohin ihr mit euren Last-Minute-Reisen fahren wollt, dann könnt ihr auf günstige Wetterlagen warten. Die Wetterprognosen sind inzwischen einigermaßen verlässlich, so dass ihr zum Beispiel euren Winterurlaub dann buchen könnt, wenn die Schneepisten ideal sind oder sich der Strandurlaub mit viel Sonne wirklich lohnt. Die aktuelle Corona-Pandemie führt zudem zu einem Aufschwung von kurzfristigen Reisen. Die Einreise- und Hygienebestimmungen der Länder ändern sich zum Teil innerhalb von Tagen. Eine langfristige Planung eines Urlaubs ist oft nicht mehr möglich.

Ein spontaner Entschluss zu einer Reise ist hier auf alle Fälle eine Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen. Auch auf Seiten der Reiseveranstalter lohnen sich Last-Minute-Reisen während der Pandemie, weil deutlich mehr Urlauber kurzfristig abspringen. Für die ganz Spontanen unter euch gibt es inzwischen sogar Super-Last-Minute-Reisen! Manche Reiseveranstalter bietet 72 Stunden vor Beginn der Reise noch eine Buchungsmöglichkeit an. Die Ersparnis solcher Reisen kann bis zu 75% betragen – doch wählt hier sorgfältig aus, damit ihr nicht an einen „Ladenhüter“ kommt oder in einem schlechten Hotel wohnen sollt.

Was ist mit den Nachteilen?

Wie in allen anderen wirtschaftlichen Bereichen auch, regelt die Nachfrage das Angebot von Last-Minute-Reisen. Wenn ihr euch also für ein Land, eine Region oder eine Jahreszeit entscheidet, kann es gut passieren, dass genau zu diesen Vorgaben keine Angebote mehr verfügbar sind. Eurer eigenen Spontaneität sind also durchaus Grenzen gesetzt. Auch kann euch der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin einen Strich durch die Rechnung machen.

Auch wenn euer Traumurlaub zu günstigen Konditionen zur Verfügung steht, ist euer Chef bzw. eure Chefin nicht gezwungen, euch auch Urlaub zu genehmigen. Und da ihr sehr kurzfristig bucht, seid ihr immer auf die Kulanz anderer angewiesen. Schwierig wird es für euch dann, wenn ihr mit der ganzen Familie reisen wollt. Gerade wenn kleinere Kinder am Urlaub teilnehmen sollen, ist eine vernünftig langfristige Planung eigentlich kaum zu vermeiden. Zeitlich seid ihr an die Schulferien gebunden und liegt (fast immer) in der Hauptsaison. Zudem bieten immer mehr Reiseveranstalter keinen Rabatt mehr für mitreisende Kinder an – der finanzielle Vorteil ist dann schnell weg.

Fazit

Last-Minuten-Reisen sind vor allem für die Spontanen unter euch geeignet, die bei Wahl des Reiseziels, der Unterkunft oder der Jahreszeit flexibel sind und auch gewisse Abstriche abzeptieren können. Auch wenn eure Reisekasse eher gering gefüllt ist, kann eine Last-Minute-Reise von Vorteil sein. Weniger geeignet sind solche Reisen aber dann, wenn ihr Kinder mitnehmen wollt oder euch auf ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen habt. Zudem stehen die Frühbucher-Rabatte inzwischen den Last-Minute-Angeboten kaum mehr nach. In diesem Sinne: bleibt gesund!