Reiseschutz ABC: Stornierung einer Reise

Ihr habt einen Urlaub geplant und dann passiert ist: ihr werdet krank, könnt den Urlaub nicht antreten und es kommt zur Stornierung der Reise. Zum Verlust der Urlaubsfreude tritt jetzt noch der finanzielle Schaden dazu. Wir wollen euch heute genauer erklären, was die Stornokosten sind, wie hoch sie sein können und wie ihr eine Reise richtig storniert.

Was sind Stornokosten?

Die wichtigste Frage vorab: was sind Stornokosten überhaupt? Die einfache Erklärung: Stornokosten sind die Gebühren, die anfallen, wenn ihre eine Reise nicht antretet. Natürlich haben wir auch eine etwas ausführlichere Erklärung für euch. Sobald ihr eine Reiseleistung bucht, zum Beispiel einen Flug, ein Hotel oder eine Bahnfahrt, dann geht ihr mit einem Reiseanbieter einen Vertrag ein. Ihr zahlt die Reisekosten und der Veranstalter sorgt für die Leistung.

Und wenn ihr jetzt die Stornierung einer Reise veranlasst? Dann liegt hier eine Vertragsverletzung vor, für die der Reiseveranstalter oder Anbieter einen gewissen Schadenersatz fordern darf. Wurde für euch zum Beispiel ein Flug reserviert oder ein Hotelzimmer organisiert und kann nicht mehr kurzfristig weitergegeben werden, entsteht ein finanzieller Schaden, der euch in Rechnung gestellt wird. Alle Kosten, die so entstehen, werden dann als Stornogebühren bezeichnet.

Wie hoch sind die Kosten bei Stornierung einer Reise?

Eine pauschale Antwort gibt es hier leider nicht. Letztlich orientieren sich die Gebühren einer Reisestornierung immer an den Geschäftsbedingungen, die der Anbieter zugrunde legt. Diese müssen euch übrigens immer bei der Buchung eines Urlaubs oder eines Reiseteils vorgelegt werden. Dort könnt ihr dann nachlesen, welche Kosten entstehen können, wenn es zur Stornierung einer Reise kommt. Jeder Reiseveranstalter muss Ihnen bei Buchung einer Reiseleistung seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zur Verfügung stellen. In diesen AGB ist genau geregelt, zu welchem Zeitpunkt welche Stornokosten anfallen. Dabei ist es zunächst unerheblich, ob es sich um eine Pauschalreise handelt oder um einzelne Reisebausteine.

Der Reiseanbieter darf seine Stornokosten aber nicht in beliebiger Höhe festlegen, sondern muss nachweisen, welcher Schaden ihm tatsächlich entstanden ist. So sind also Stornokosten in Höhe von 100% nur in Ausnahmefällen rechtmäßig. Zudem gibt es Reiseleistungen, bei denen Sie ein Anrecht auf eine anteilige Rückvergütung haben. Hier finden Sie einige Beispiele. Bei reinen Flügen bzw. Flugleistungen müssen die Steuern und (anteiligen) Gebühren immer an den Kunden zurückgegeben werden. Dies gilt auch denn, wenn Airlines „nicht erstattbare“ Tickets anbieten! Vorsicht hier vor allem bei Billig-Airlines, die eine Erstattung nur ungern vornehmen.

Vermieter und Vermieterinnen von Appartements, Ferienwohnungen und -häusern in Deutschland dürfen nach den Richtlinien der DeHoGa maximal 80% des Reisepreises in Rechnung stellen (ersparte Aufwendungen: kein Gas- und Wasserverbrauch, keine Abnutzung der Möbel etc.). Bestimmte Reiseleistungen können überhaupt nicht als Stornogebühren geltend gemacht werden, z.B. Kurtaxen, Endreinigungen und Wäschekosten bei Ferienunterkünften oder Reservierungsgebühren, die vor der eigentlichen Buchung einer Reise gezahlt werden müssen.

Wann und wie storniert ihr eure Reise?

Sobald ihr wisst, dass die Stornierung einer Reise notwendig ist, dann solltet ihr umgehend stornieren. Als Faustregel gilt nämlich, dass die Stornokosten höher werden, je näher der Abreisetag rückt. Daher solltet ihr keine Zeit verlieren. Das gilt besonders dann, wenn ihr eine Reiserücktrittsversicherung habt. Zur Erstattung von Stornokosten ist es wichtig, zeitnah zu handeln. Schlimmstenfalls müsst ihr nämlich finanzielle Einbußen hinnehmen, wenn ihr nach Eintritt des Schadens und der Stornierung einer Reise abwartet und euch zu spät darum kümmert.

Die Stornierung einer Reise könnt ihr jederzeit vornehmen. Meldet euch einfach bei dem Reiseanbieter, im Reisebüro oder dem Reisevermittler. Oft genügt ein Anruf oder eine E-Mail. Übrigens: eine Reise kann auch dann noch abgesagt werden, wenn diese schon begonnen hat. Die schriftliche Bestätigung braucht ihr zudem immer auch für die Reiseversicherung. Ohne eine Abrechnung kann hier nämlich nicht reguliert werden.

Fazit

Sollte also bei euch der Fall einer Stornierung einer Reise eintreten, dann zunächst einen kühlen Kopf behalten. Informiert euren Reiseanbieter darüber und fordert alle Unterlagen zur Absage des Urlaubs an. Je schneller ihr vorgeht, desto geringer sind die Kosten. Überlegt euch zusammen mit dem Veranstalter sämtliche Möglichkeiten durch. Oft ist nämlich eine Umbuchung oder Weitergabe des Urlaubs günstiger als eine komplette Stornierung.

Bild von Matthew Smith
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