Pfingsten in Zeiten von Corona

Würzburg, 29.05.2020

Die Pfingstferien stehen vor der Tür und normalerweise würden tausende Deutsche in den Urlaub fahren. Spanien, Italien, Griechenland – unsere beliebtesten Urlaubsländer waren in früheren Jahren auch an Pfingsten schon gut besucht. Doch dieses Jahr ist alles ein wenig anders für uns – Corona bestimmt nicht nur unseren Alltag, sondern auch unsere Reisemöglichkeiten und -gewohnheiten. Dennoch ist es nicht ganz aussichtslos, dass wir die freien Tage an Pfingsten endlich auch außerhalb unserer eigenen vier Wände verbringen können. Seit Ende April lockern die Bundesländer nach und nach die Corona-Regeln. Darunter fallen auch bisherigen Einschränkungen des Tourismus. Wir wollen euch ein paar Tipps an die Hand geben, was ihr an Pfingsten unternehmen könnt.

Wie sieht es mit Reisen in Deutschland aus?

Reisefreiheit im Bundesgebiet besteht seit Ende Mai wieder. Einzige Ausnahme: Mecklenburg-Vorpommern. Das Bundesland an der Ostsee lässt auch aktuell keine Bürger aus Risikogebieten einreisen. Als Risikogebiete gelten Stadt- und Landkreise, in denen mehr als 50 Corona-Erkrankung pro 100.000 Einwohnern auftreten. Alle anderen Bundesländer könnt ihr ab dem 29. Mai 2020 wieder uneingeschränkt besuchen – natürlich immer vorausgesetzt, ihr haltet euch an die dortigen Kontakt-, Abstands- und Maskenvorgaben. Die Nordsee-Strände, der Schwarzwald oder die Alpen: freie Fahrt von St. Peter Ording bis Garmisch-Partenkirchen! Stellt sich die Frage der Anreise. Natürlich können wir unser eigene Auto benutzen. Aber auch Bus und Bahn stehen uns offen. Allerdings gilt für alle Reisenden absolute Mundschutzpflicht in den Fernbussen und in den Zügen – auch für Kinder. Wenn ihr also mit eurem Nachwuchs reisen wollt, solltet ihr euch vorher informieren – etwa über die Coronaseite der Bahn. Am angenehmsten dürfte die Anreise wohl mit dem PKW sein, vor allem, wenn das Ziel mehrere Stunden entfernt liegt.

Museen, Schlösser und Burgen

Klar – klingt erstmal spießig. Aber Deutschland unterhält tausende von Museen, Burgen, Schlössern und anderen historischen Gebäuden. Und die sind allemal einen Besuch wert. Deutschland lässt sich so von einer ganz anderen Seite erleben. In Bayern jährt sich am 13. Juni der Todestag von Künig Ludwig II. zum 134ten Mal. Schloss Neuschwanstein erstrahlt dann nicht nur in einer neuen Beleuchtung, sondern öffnet auch seine Tore wieder für Besucher. Das gleiche gilt auch für den Kölner Dom, die Dresdner Frauenkirche oder das Brandenburgen Tor. Natürlich müsst ihr mit Einschränkungen rechnen, etwa was die Besucheranzahl oder Hygienemaßnahmen angeht. Wer von euch lieber Kunst als alte Gebäude bestaunen möchte, kann natürlich auch wieder Galerien und Ausstellungen besuchen. Die Museumsinsel in Berlin steht schon seit dem 11. Mai wieder für Besucher offen. Andere Galerien, etwa die alte Pinakothek in München oder der Kulturspeicher hier bei uns in Würzburg (übrigens ist Würzburg auch sonst immer eine Reise wert) sind ebenfalls bereits geöffnet oder ziehen bald nach.

Alles, bloß keine Kultur!

Burgen und Schlösser sind natürlich nicht jedermanns Sache. Muss es zum Glück auch nicht. Wenn ihr eure Freizeit lieber mit Bewegung oder Sport verbingen wollt, bieten sich genügend Alternativen an. Wander- und Radtouren sind seit längerer Zeit ja schon möglich. Da jetzt aber seit dem 25.05.2020 auch Pensionen, Gasthöfe und Hotels geöffnet werden, sind auch längere Ausflüge mit Übernachtungen möglich. Sogar auf die Zugspitze könnt ihr wieder. Leider gelten auch hier die üblichen Regelungen: Abstand zu anderen Wanderern halten, am besten eine ausreichende Brotzeit selbst mitbringen und den Mundschutz griffbereit halten. Auf jeden Fall solltet ihr euch vor Reisebeginn genau informieren und wenn möglich, alle Zimmer, die ihr braucht im Voraus buchen. Oft dürfen Hotels oder Pensionen nur eine begrenzte Zahl von Gästen aufnehmen. In Niedersachsen müssen Hoteliers jedes Zimmer nach Abreise des Gastes für sieben Tage schließen – erst dann darf es wieder bezogen werden. Spontane Einzelübernachtungen könnten daher auf Unmut stoßen.

Pfingsten und Corona: Alles halb so wild?

Das Positive vorweg: Wir können auch in den Pfingstferien wieder kleine Reisen unternehmen. Nicht überallhin und nicht unbegrenzt, aber zumindest in kleinen Etappen. Aber: Wir sollten unser aller Gesundheit nicht aus den Augen verlieren. Abstandsregeln gelten nunmal auch im Allgäu oder an der Ostsee. Auch die Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Gebäuden gilt bundesweit. Wenn wir uns alle an die Regelungen halten und nach den Pfingstferien keine neuen Coronoa-Ausbrüche mehr folgen, steht auch dem Sommerurlaub nicht mehr im Wege. Reisen in Europa sollten dann zumindest wieder möglich sein.