Meldung eines Schadenfalls – was tun?

Das unangenehmste bei einer Reiseversicherung ist scheinbar die Meldung eines Schadenfalls. Ihr habt euren Urlaub lange geplant und freut euch nun auf die wohlverdiente Erholung. Doch dann wird ein Familienmitglied krank, ihr müsst die Reise absagen und bei uns die Kosten dafür melden. Doch keine Sorge: die Meldung eines Schadenfalls und das Zusammenstellen der Unterlagen klingt komplizierter als es ist. Wir haben euch die wichtigsten Leitlinien zusammengestellt, was ihr beachten müsst.

Die Reiserücktrittsversicherung

In den allermeisten Schadenfällen handelt es sich um einen Reiserücktritt. Bei einem Reiserücktritt kann entweder die komplette Absage eines Urlaub eintreten, bevor dieser überhaupt losgehen konnte oder ihr müsste eine Reise umbuchen. Bei einem Reiserücktritt werden euch dann die Stornokosten in Rechnung gestellt, die ihr an uns weitergeben könnt.

Ganz wichtig für euch: sobald ihr wisst, dass ihr euren Urlaub nicht antreten könnt, dann müsst ihr die Reise umgehend stornieren! Warum ist das wichtig? Je näher der Abreisetag rückt, desto höher sind die Gebühren einer Absage. Im Schadenfall ist es eine eurer Pflichten, den Schaden so gering wie möglich zu halten.

Zur Meldung eines Schadenfalls könnt ihr uns einfach anrufen, eine E-Mail schicken oder den Schaden direkt online melden. Je nachdem, was passiert ist, sagen wir euch im Anschluss dann genau, was wir zur Bearbeitung des Reiserücktritts brauchen. Grundsätzlich müsst ihr folgende Unterlagen bereit halten:

• Beleg über die Stornogebühren: diese Abrechnung erhaltet ihr von eurem Reiseanbieter, Reisebüro oder Reiseveranstalter. Auf der Stornierungsrechnung ist das Datum der Reiseabsage vermerkt und welche Kosten dadurch entstanden sind.
• Buchungsbestätigung: Hier brauchen wir eine Kopie eures ursprünglichen Buchungsbeleg zur Reise, damit wir wissen, wer den Urlaub gebucht hat, was er gekostet hat und wann sie stattfinden sollte.
• Nachweis über den Stornogrund, der zur Reiseabsage geführt hat, z.B. Ärztliche Bescheinigung (stellen wir euch natürlich zur Verfügung), Sterbeurkunde etc.
• Zahlnachweis über die Reise- oder Stornierungskosten.

Es kann natürlich immer vorkommen, dass bei komplizierteren Reisen zusätzliche Unterlagen notwendig sind. Aber auch hier keine Sorge: wir besprechen jeden Schadenfall individuell mit euch und sagen euch Bescheid, wenn wir genauere Informationen benötigen.

Meldung eines Schadenfalls bei Reiseabbruchversicherung

Bei der Reiseabbruchversicherung entsteht ein Schadenfall immer dann, wenn ihr schon auf Reisen seid. Die Reiseversicherung übernimmt dann zum Beispiel Kosten für eine vorzeitige Rückreise, einen verlängerten Aufenthalt am Urlaubsort oder nicht mehr genutzte Reiseleistungen. Im Grunde gilt hier das gleiche, wie bei der Reiserücktrittsversicherung.

An was ihr aber unbedingt denken müsst: wenn ihr die Meldung eines Schadenfall bei Reiseabbruch vornehmen müsst, weil einer von euch krank geworden ist, dann besorgt euch auf jeden Fall ein ärztliches Attest vom Urlaubsort. Ihr müsst ja bei uns nachweisen, wann und wer noch im Urlaub krank geworden ist. Wenn ihr erst zum Hausarzt oder zur Hausärztin geht, wenn ihr wieder daheim seid, dann kann dieser manchmal nur schwer beurteilen, wann und wieso ihr krank wart.

Wenn euch durch den Reiseabbruch weitere Kosten entstehen, zum Beispiel ein Transfer zum Flughafen, weitere Übernachtungen oder ein neues Ticket für die Bahn nach Hause, dann müsst ihr immer einen Zahlbeleg über diese Kosten einreichen. Lasst euch also für alle Ausgaben einen Beleg oder eine Quittung geben, damit wir diese dann übernehmen können.

Die Meldung des Schadenfalls genügt dann, wenn ihr dann wieder daheim seid. Meldet euch einfach bei uns und schickt uns die Unterlagen zu, die wir zur Bearbeitung brauchen. Auch hier kann es natürlich vorkommen, dass wir zu den o.g. Dokumenten manchmal eine Rückfrage haben oder weitere Nachweise brauchen.

Die Reisekrankenversicherung

Bei der Meldung eines Schadenfalls in der Reisekrankenversicherung ist es zunächst so, dass ihr die Kosten erstmal aus eigener Tasche zahlt und diese dann bei uns einreicht, wenn ihr wieder daheim seid. In der Regel handelt es sich ja um ambulante Behandlungen, die ihr vor Ort durchführen lassen müsst. Auch hier das gleiche wie im Reiseabbruch: bei Meldung eines Schadenfalls brauchen wir immer medizinische Belege, die euch zuzuordnen sind, d.h. es muss vermerkt sein:

• wer behandelt wurde (Namen und Geburtsdatum der Person)
• welche Behandlung durchgeführt wurde und welche Medikamente ärztlich verordnet wurden
• wie hoch die Kosten der Behandlungen waren

Sonderfall: Wenn ihr so schwer erkrankt oder verletzt seid, dass ihr in ein Krankenhaus müsst, dann meldet euch bitte umgehend bei unserem medizinischem Dienst (die Notfallnummern findet ihr auf eurem Versicherungsschein)! Dort werden dann Kosten direkt abgerechnet, Transporte organisiert oder bei sprachlichen Schwierigkeiten mit den Ärzten direkt gesprochen.

Neben der ganzen medizinischen Unterlagen brauchen wir immer auch eine Buchungsbestätigung der Reise, einen Zahlnachweis über die Reisekosten und die medizinischen Behandlungsgebühren und gegebenenfalls eine Abrechnung eurer Krankenkasse in Deutschland, wenn die Behandlung in einem europäischen Land durchgeführt wurde.

Fazit

Wie ihr seht, ist die Schadenmeldung weit weniger kompliziert, als ihr vielleicht gedacht habe. Im Normalfall sendet ihr uns nach der Meldung des Schadenfalls einfach die Reiseunterlagen per Post oder E-Mail zu. Auch wenn wir mal eine Rückfrage haben oder noch etwas nachfordern müssen, geht die Bearbeitung eines Schadens schnell und reibungslos über die Bühne.

Fairnesshalber ist es aber auch gut zu wissen, dass auch wir nicht jeden Schadenfall regulieren können. Es kann immer mal passieren, dass eine Reiseabsage nicht versichert ist. Hier habt ihr aber immer die Möglichkeit, persönlich mit uns zu sprechen, so dass hier eine Lösung des Problems gefunden werden kann.

Foto von guy stevens auf Unsplash
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