Wohltuendes Fernweh (5): Costa Rica

Costa Rica, das Land in Zentralamerika, ist ein absoluter Tipp für alle Reisenden, die gerne Abenteuer erleben. Zwischen Pazifik auf der einen und der Karibik auf der anderen Seite gelegen, leben in dem kleinen Land etwa 5 Millionen Einwohner. 2019 besuchten über zwei Millionen Touristen das Land und bestaunen Strände, Urwald und die atemberaubende Flora und Fauna. Wir wollen euch heute den kleinen Staat genauer vorstellen.

Geschichte Costa Ricas

Costa Rica gilt als eines der fortschrittlichsten Länder Zentralamerikas und blickt auf eine seit Jahrzehnten stabile Demokratie zurück. Daher können wir euch eine Reise durchaus empfehlen, ist das Land ja auch als die „Schweiz Zentralmerikas“ bekannt. Die Geschichte des Landes ist aber auch geprägt vom Kolonialismus. 1502 von keinem geringeren als Christoph Columbus entdeckt, wurde Costa Rica schnell für die spanische Krone erobert. Im Gegensatz zu vielen anderen Staaten der Region wurde die Unabhängigkeit 1821 ohne größere Konflikte erreicht.

Seit mehr als 50 Jahren ist das Land eine Präsidialrepublik und demokratisch organisiert. Menschenrechte, freie Meinungsäußerung und Schutz von indigenen Minderheiten sind Teil des Staatsverständnisses des zentralamerikanischen Staats. Wirtschaftlich und gesellschaftlich hat sich Costa Rica zu einem Musterland entwickelt. Der Tourismus wächst seit Jahren kontinuierlich an und konzentriert sich zunehmend auf Ökologie und Nachhaltigkeit. Ein Besuch des amerikanischen Staats lohnt sich auf jeden Fall auch dann, wenn ihr eure CO2-Fußabdruck möglichst klein halten wollt.

Die Hauptstadt San José

Die Hauptstadt des Landes, San José, liegt im Zentrum des Landes und ist der kulturelle Knotenpunkt. Wer sich von der Mischung aus Wellblechhütten und prächtigen Villen, vom Verkehrschaos und dem lauten und chaotischen Leben nicht abschrecken lässt, kann hier eine wunderbare Zeit verbringen. Wenn euch der Sinn nach Kunst steht, dann besucht auf jeden Fall das Museo de Arte y Diseno in der Hauptstadt. DIe aufregende und lebendige Kunstszene der Hauptstadt und zeitgenössische Kunst von ganz Mittelamerika findet ihr hier versammelt. Neben Ausstellungen werden auch Workshops und Veranstaltungen angeboten. Auch die darstellenden Künste, Theateraufführungen und Opern werden euch auf sehr hohem Niveau geboten. Das Teatro Nacional wurde dem Pariser Opernhaus nachempfunden und um 1897 mit einer Aufführung von Goethes Faust eingeweiht. Natürlich könnt ihr doch auch lateinamerikanische Stücke und Aufführungen erleben.

Natur in Costa Rica

Die Abenteuer-Urlauber und Urlauberinnen unter euch werden mit dem zentralamerikanischen Land ihre pure Freude haben. Neben der Hauptstadt und einigen erholsamen Stränden ziehen vor allem die zahlreichen Vulkane und die großen Nationalparks viele Touristen an. Wir stellen euch mal einige Höhepunkte vor.

Vulkane, Vulkane, Vulkane

Weltweit bekannt ist das Land für die mehr als 100 Vulkane, die ihr besichtigen und bewundern könnt (sofern diese nicht gerade aktiv sind). Sie prägen das geologische Bild Costa Ricas und sind teils spektakulär! Das Land entstand erst „vor kurzem“, also von etwa 100 Millionen Jahren und bietet daher noch zahlreiche geologische Aktivitäten. Costa Rica hat zwei große Vulkangebiete zu bieten. Im Norden liegt die Volcanica de Guanacaste mit den bekanntesten Vulkanen Arenal, El Hacha, Orosi und Tenorio-Montezuma. Im Zentrum des Landes findet ihr die Volcanica Central mit dem höchste Vulkan Irazú (3.400 Meter), dem Turrialba und dem Barva.

Touristisch beliebt ist vor allem der Arenal, der jüngste und aktivste Vulkan des Landes. Wenn er nachts seine Lava bis in 300 Metern Höhe auswirft, bietet das ein besonderes Spektakel. Dennoch solltet ihr auch entsprechenden Respekt vor dem aktiven Vulkan haben. 1968, bei dem letzten großen Ausbruch, kamen über 80 Menschen ums Leben. Der Name Irazú, der mit 3.400 Metern in den Himmel reicht, ist hier Programm, denn er bedeutet „grollender Berg“. Der Schichtvulkan ist der gefährlichste des Landes. Bei seinen Ausbrüchen spuckt er große Mengen giftiger Dampfwolken aus und der Kratersee besteht aus verschiedenen, giftgrünen Säuren. Ein Besuch des Vulkans ist nur etwas für Unerschrockene, belohnt euch aber mit einer grandiosen Aussicht über das ganze Land.

Nationalpark: Rincón de la Vieja

Wenn Costa Rica für eines bekannt ist, dann auf jeden Fall für die unglaubliche Artenvielfalt. Dichte Dschungelgebiete beherbergen zahllose Pflanzen, Insekten, Säugetiere und Reptilien. Wenn ihr also das Land zu Fuß erkunden wollt, müsst ihr unbedingt einen Abstecher in die Nationalparks machen. Mit 14.000 Hektar Größe ist der Nationalpark Rincón de la Vieja der Größte Costa Ricas. Die Parkanlage wurde 1973 gegründet und ist inzwischen UNESCO Weltkulturerbe. Er liegt um den gleichnamigen Vulkan und bietet neben vielen heißen Quellen auch eine wunderschöne Landschaft.

Wenn ihr eine Wandertour durch den Park plant, die euch übrigens auch auf den Gipfel des Vulkans führt, solltet ihr bei bester Kondition sein. Der Gipfel liegt vom Eingang der Anlage 16km entfernt – und das zum Teil auf unbefestigten Wegen. Den achtstündigen Fußmarsch solltet ihr daher auch nur mit der passenden Kleidung & Schuhen antreten. Der Rincón bietet euch mehrere Biome, also Landschaften. Im Nordosten findet ihr feucht-warmen Regenwald und kommt bei der Wanderung nach Süden bis in einen Trockenwald. Nicht nur 250 Vogelarten findet dort ihre Heimat, sondern auch Faultiere, Tapire, Pumas und Jaguare.

Corcovado Nationalpark

Noch mehr Kondition braucht ihr im Corcovado Nationalpark. Dieses Naturschutzgebiet liegt auf der Halbinsel Osa im Südwesten des Landes und wird gemeinhin als die „grüne Hölle“ bezeichnet. Der dichte Regenwald fordert euch bei einer geführten oder individuellen Wanderung einiges ab. Dafür werdet ihr aber mit einem dichten Regenwald und Mangrovengebiet entschädigt, dass 13 unterschiedliche Ökosysteme bietet. An kaum einem anderen Ort der Welt findet ihr auf einem überschaubaren Gebiet soviele Tier- und Pflanzenarten. Ihr solltet auf jeden Fall mit festen Schuhwerk und bester Kondition anreisen!

Fakten über den Corcovado Nationalpark
13 einzelne Ökosysteme
500 verschiedene Baumarten und 150 verschiedenartige Orchideen
140 Säugetierarten, 370 Vogelarten, 120 Reptilienarten und mehr als 6.000 Insektenarten

Fazit

Wir hoffen, wir konnten euch einen kleinen Einblick in die Vielfalt des Landes geben. Costa Rica bietet euch im Grunde alles, was einen Urlaub ausmachen kann. Wenn ihr eher abenteuerlustig seid, dann besucht Vulkane oder die dichten Regenwälder des Landes. Wenn ihr es eher ruhig angehen lassen wollt, dann gibt es genügend Sandstrände auf Seiten des karibischen Meers. Das Gegenteil von Ruhe bietet euch dann noch die Hauptstadt San José! Ihr seht, das Land in Zentralamerika ist eigentlich immer einen Besuch wert! Bis nächste Woche und bleibt gesund!