Car Camping – mit dem Auto durch das Land.

Günstig reisen und dennoch viel erleben? Auf Massentourismus verzichten? In Coronazeiten mit Abstand urlauben? Ihr meint das geht nicht! Aber klar! Car Camping: mit Auto oder Motorrad und dem eigenen Zelt könnt ihr einen ganz individuellen Urlaub erleben. Wir nehmen euch mit auf die Reise, stellen euch ein paar Tipps zusammen und empfehlen euch Reiseziele. Vor jedem Urlaub steht immer die Vorbereitung. Bei Car Camping solltet ihr euch aber deutlich mehr Zeit nehmen. Immerhin brecht ihr mit Teilen eures Hausrats auf. Dabei gilt die Devise: Soviel wie nötig, so wenig wie möglich. Immerhin ist der Platz im eigenen Fahrzeug bzw. im eigenen Zelt begrenzt. Daher solltet ihr genau abwägen, was ihr mitnehmen müsst.

Essen und Trinken

Solltet ihr eure Reiseziele in Deutschland festlegen, dann müsst ihr nicht allzu viel Proviant einplanen. Einkaufen könnt ihr ja überall. Etwas anders sieht das aus, wenn ihr ins europäische Ausland fahrt. Manche Länder sind deutlich teurer als Deutschland: in Norwegen, Schweden oder Finnland beispielsweise müsst ihr mit deutlich höheren Preisen bei Lebens- und Genußmitteln. Geht die Reise in diese Gegenden, dann solltet ihr ein paar Grundnahrungs- und Genußmittel, wie Kaffee, Tabak oder Alkohol mitnehmen. Aber Achtung: informiert euch vorher über die Einfuhrbestimmungen, damit ihr nicht mehr mitnehmt als ihr dürft!

Gerade das Thema Alkohol solltet ihr vorher gut recherchieren – manche Länder verbieten das Trinken alkoholischer Getränke in der Öffentlichkeit oder haben strenge Einfuhrbestimmungen. Ihr müsst natürlich nicht auf eure Gläschen Wein am Abend verzichten, solltet aber auch keine Partys veranstalten, die Anlass zu Ärger geben könnten. Gleiches gilt natürlich auch für Tabakwaren. Besondere Vorsicht in Wald- und Wiesengebieten sollten selbstverständlich sein, doch auch in vielen Städten gilt strenges Rauchverbot.

Ausrüstung

Wichtig für das Car Camping ist auch die technische Seite der Reise: Gerade, wenn ihr die Nächte im Auto verbingt, solltet ihr Ladekabel für den Zigarettenanzünder, eine Ersatzbatterie für das Auto und grundlegende Ersatzteile und Autozubehör (Warndreieck, Verbandskasten, Feuerlöscher, Ersatzglühlampen, Sicherungen etc) denken. Kleinere Defekte könnt ihr dann schnell selbst beheben. Solltet ihr im Zelt die Nacht verbringen, solltet ihr vorher die klimatischen Gegebenheiten checken. Eine wetterfeste Ausrüstung, genug Kleidung für verschiedene Witterungen und etwas zum heizen bzw. wärmen sollte unbedingt mit auf Reisen gehen. Denkt bitte daran, dass in der Regel ein offenes Feuer nicht nur gefährlich sondern auch verboten sein kann.

Übernachtungen

Wenn ihr euch für das Car Camping entscheiden, dann schlaft ihr entweder direkt in eurem Fahrzeug oder baut für Nacht euer Zelt auf. Bevor ihr aufbrecht, solltet ihr euch auf jeden Fall informieren, wo, wie und wann ihr übernachten dürft. In Deutschland sind offizielle Zeltplätze gekennzeichnet – dagegen ist das campieren in Naturschutzgebieten und auf privaten Gründstücken nicht erlaubt. In den meisten Fällen könnt ihr aber bei den Grundstücksbesitzer – zum Beispiel Landwirten – nachfragen, ob ihr ein, zwei Nächte zelten dürft. In vielen Fällen gibt es da keine Probleme.

In vielen europäischen Ländern ist das Zelten grundsätzlich nicht verboten. In Skandinavien gilt das so genannte „Jedermannsrecht“. Das bedeutet, dass du dein Nachtlager grundsätzlich überall aufstellen darfst – auch auf Privatgrundstücken. Aber auch hier gelten gewisse Regeln. Dein Zelt darf auf privatem Gelände zum Beispiel nicht in Sichtweite des Hauses oder der Wohnung des Besitzers stehen. Auch musst du das Gelände so verlassen, wie du es vorgefunden hast. Auch Lagerfeuer oder kleine Feuerstellen sind streng verboten – gegen einen kleinen Gaskocher spricht aber natürlich nichts.

Wenn ihr eure Nächte nicht im Zelt, sondern in eurem Fahrzeug verbringen wollt, könnt ihr das in der Regel auf öffentlich ausgewiesen Plätzen tun. Auch hier gilt: Informiert ihr euch über die Gesetzeslage in Ländern außerhalb Deutschlands. Campt ihr „wild“, solltet ihr euch einen abgeschiedenen Platz suchen, an dem ihr ungestört die Nacht verbringen könnt. Seid aber dennoch auf der Hut: nicht jedes Land bietet die optimale Sicherheit. Wenn ihr euch unsicher seid, ob ihr vielleicht in einer eher gefährlichen Region gelandet seid, solltet ihr lieber einen Stell- oder Parkplatz in einer Stadt aufsuchen.

Reiseroute

Damit ihr gerade in fremden Ländern nicht mit der Auto im Nirgendwo landet, solltet ihr euch vorab eine Route überlegen. Diese muss natürlich nicht bis ins letzte Detail geplant sein. Dennoch empfiehlt es sich, dass ihr euch über den Fahrtweg beim Car Camping vorher informiert. Auch der Besuch von Sehenswürdigkeiten, Städten oder in der Natur wird deutlich entspannter, wenn ihr euch im Vorfeld mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut macht.

Besonders empfehlen können wir euch natürlich Rundreisen jeder Art. Genau dafür ist das Car Camping ja prädestiniert. In Corona-Zeiten muss es auch nicht das europäische Ausland sein. Eine Fahrt an der Ostseeküste bietet euch mehr als genug Abwechslung. Besonders empfehlen können wir euch zum Beispiel die Route von Lübeck nach Stralsund. Hier findet ihr nicht nur zahlreiche Städte mit Sehenswürdigkeiten, sondern auch kleine, abgeschiedene Übernachtungsmöglichkeiten.

Wie oben bereits mehrfach angedeutet, eigenen sich die skandinavischen Länder bestens für ein ereignisreiches Car Camping. Ihr könnt nicht nur (fast) überall legal parken und übernachten, sondern auch die endlose Weite Schwedens, Finnlands oder Norwegens genießen. Verbringt ihr die Nacht nicht im Zelt, sondern im Auto, könnt ihr unsere nördlichen Nachbarn durchaus auch im Herbst oder Winter besuchen.